Page 36 - AKTUELLE AUSGABE KEMPENKOMPAKT
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KULTUR IN KEMPEN
Fünf Autoren, ein Herausgeber und der verantwortliche Redakteur (v. l.): Der Grefrather Alfred
Knorr, der Geowissenschaftler Dr. Bernd Steinweg, Kreisdirektor Ingo Schabrich, Kreisarchivar
DAS HEIMATBUCH 2020 Dr. Michael Habersack, die Kunsthistorikerin Ines Jonczyk und der Viersener Dr. Werner Odenthal.
EIN GANG DURCH DIE JAHRHUNDERTE
UND MANCHES AKTUELLE
Das neue Heimatbuch 2020 liegt vor. Auf den knapp 400 Seiten finden sich 23 Beiträge von insgesamt 26 Autoren. Ein breites
Spektrum der Themen deckt Geschichte, Kultur und Ökologie ab, greift aber auch strittige Fragen in sachlicher Art auf. Und ein
bemerkenswert großer Teil der Beiträge hat zudem wieder einen Kempen-Bezug.
er Titel „Heimatbuch“ mag heute weshalb Kreisdirektor und Kreis-Kulturde- zember 1889 in Kempen gegründeten
etwas provinziell klingen, aber die zernent Ingo Schabrich bei der Vorstellung Kunst- und Altertumsvereins, der jetzt auch
DReihe, die aktuell schon im 71. Jahr jetzt davon sprach, dass das Heimatbuch für – nun unter dem Namen Kempener Ge-
erscheint, sucht weit und breit Vergleichba- den Kreis „keine Kür, sondern eine Pflicht“ schichts- und Museumsverein – sein 130-jäh-
res, verbindet sie doch in nicht wenigen Bei- sei. „Denn in Zeiten, wo mit Fakten und Re- riges Jubiläum feiert. Einer der ältesten, aber
trägen hohen wissenschaftlichen Standard alität oft sehr großzügig umgegangen wird, zugleich ein erstaunlich lebendiger und ver-
mit sehr guter Lesbarkeit. Ein Grund auch, ist das Heimatbuch ein wichtiger Beitrag zur dienstvoller Verein der Stadt. Dr. Habersack
Schaffung von Klarheit und Sicherheit in zeichnet die Entstehungsgeschichte nach, die
den Faktenlagen.“ Und Kreisarchivar Dr. eng mit dem Namen und den Interessen von
Michael Habersack, der mit dem aktuellen Conrad Kramer verbunden ist. Der Restau-
Band schon sein zweites Heimatbuch verant- rator wollte aus der Gründung doppelten
wortet, nannte es „erfreulich, wenn man sel- Nutzen ziehen, hatte er doch einmal eine
ber denkt, dass es wieder richtig gut schon oft die Grenzen der Legalität streifen-
geworden ist“. de Leidenschaft für das Sammeln von Kunst-
gegenständen, und er hatte zudem eine
Zur Geschichte des Kunst- Werkstatt, um diese - gegen Rechnung, ver-
und Altertumsvereins steht sich – instand zu setzen. „Conrad Kra-
mer hatte sich daran gemacht seinen eigenen
Dass es so gut geworden ist, verdankt sich Förderverein zu gründen“, formuliert Ha-
Eine Mitgliedskarte des „Kempener nicht zuletzt einem Beitrag des Kreisarchi- bersack. Und er zeichnet die spätere Ent-
Kunst- und Alterthums-Vereins“
aus den 1890er Jahren. vars selbst über die Geschichte des am 3. De- wicklung detailliert nach, die sich in der
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