Page 40 - AKTUELLE AUSGABE KEMPENKOMPAKT
P. 40
KULTUR IN KEMPEN
„DIE BÜHNE WAR IMMER MEIN TRAUM“
Im großen KK-Interview spricht die beliebte Kabarettistin Ingrid Kühne über ihre Karriere, Familie und Auftritte in Kempen.
KempenKompakt: Sie hatten im Sep- klatschen die Leute in NRW irgendwie mehr. aber mal ein Mann um ein Selfie vor der
tember drei ausverkaufte Auftritte in Auch am Ende stehen in NRW die Leute Kühltheke bat, hab´ ich ihn gebeten, mit mir
Kempen. Haben Sie von Kempen auch deutlich schneller auf, um zu zeigen, wie be- nach draußen zu kommen. Ich brauchte kein
etwas anderes gesehen als das Forum? geistert sie sind – also nicht um schnell nach Bild mit Kartoffelsalat im Hintergrund.
Wie gut kennen Sie Kempen? Hause zu kommen. (lacht) Ich spiele auch
INGRID KÜHNE: Also an den drei Tagen gern in NRW, damit ich morgens im eigenen KK: Ihre Karriere begann 2010 im
habe ich wirklich nichts gesehen, aber ich Bett aufwachen kann. Karneval. Später kam das Kabarett
kenne Kempen sehr gut, weil ich in Aldekerk dazu. Gibt es einen Unterschied zwi-
aufgewachsen und in Mülhausen zur Schule KK: Sie kommen aus Aldekerk und schen Karneval und Kabarett?
gegangen bin. Kempen ist für mich immer wohnen in Xanten. Ihre Popularität KÜHNE: Einen großen Unterschied. Im Ka-
noch ein schönes kleines Städtchen, das man wird durch viele TV-Auftritte immer barett kommen die Leute wegen mir, sie sind
gern besucht und gemütlich ein Eis auf dem größer. Können Sie noch ungestört ih- nüchtern und sitzen frontal zur Bühne und
Buttermarkt isst und wo man prima ent- ren Einkauf im Supermarkt erledigen können maximal mit dem rechten und linken
schleunigen kann. oder klopft der Frau Kühne ständig je- Nebenmann (… oder Nebenfrau) reden. Im
mand auf die Schulter? Karneval sitzt Publikum, das auch Alkohol
KempenKompakt: Sie touren primär KÜHNE: Ich kannte vorher schon viele Leu- trinkt und eventuell wegen Tanzgruppen und
in NRW. Funktionieren Ihre Witze hier te, mit denen man im Supermarkt ein kurzes Musik dort sitzt. Die muss man erst mal
am besten? Schwätzchen hielt, in der Obstabteilung, überzeugen, dass sie zuhören wollen. Außer-
KÜHNE: Also ich glaube, dass Witze nicht oder vor der Fleischtheke, wo man mit dem dem sitzt man dort an langen Tischen,
unbedingt regional sind. Bei einigen Witzen Einkaufswagen dann ganze Gänge versperr- schaut seitlich zur Bühne und man kann mit
stimmt es vielleicht, aber normal ist der Hu- te. Das hat sich insofern nicht verändert. ca. 6-8 Leuten gleichzeitig reden, was in vie-
mor überall relativ gleich. Allerdings ist das Aber es sprechen einen deutlich mehr Men- len Sälen diesen enormen Lärmpegel erklärt.
Publikum in NRW euphorischer und sie la- schen an, die einen nicht kennen und sagen, Ich habe zum Glück nicht oft solche Säle,
chen lauter, länger und herzhafter. Ebenso dass sie toll finden, was ich mache. Als mich aber ganz viele Kollegen beklagen einfach
40

