Page 42 - AKTUELLE AUSGABE KEMPENKOMPAKT
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KULTUR IN KEMPEN
mit 17 „wat vernünftiges“ gelernt. Ich war
bis zur Geburt von Sven bei Schaffrath in
Geldern Schriftsetzerin und hab auch diesen
Beruf sehr geliebt. 1998 habe ich in Xan-
ten-Lüttingen begonnen, auf die Karnevals-
bühne zu gehen, hier und da kam dann ein
Termin dazu. Irgendwann hieß es: bewirb
dich in Köln. den Rest kennt man. Und ja, es
ist mein absoluter Traumjob, da oben zu ste-
hen und den Leuten Spaß zu machen. Es
gibt nichts Schöneres, als wenn nach der
Show jemand kommt und sagt: „Ich habe
mal zwei Stunden gelacht und nicht an mei-
ne Sorgen gedacht!“ Ein schöneres Kompli-
ment gibt es wohl kaum.
KK: Waren Sie schon als Kind so lustig
oder ist das Kabarettistin-Gen erst
später durchgebrochen?
KÜHNE: Lustig war ich schon immer. Oft-
mals auch unbewusst. Da wo ich war, lachten
immer die Menschen. Bereits in der Schule
hab´ ich Sketche von Otto und Loriot nach-
gespielt, auch Streiche gab’s und irgendwie
war mein Leben und vor allem meine Kind-
heit, immer glücklich und unbeschwert. Da
kann man auch fröhlich sein und das weiter-
geben.
KK: Gerade hat die Karnevalszeit be-
gonnen, in der Sie wieder häufig auf
der Bühne stehen. Stress oder sind Sie
Ihr erstes Soloprogramm „Wie war das no(ch)rmal?“ wurde im Frühjahr in Rheinberg vom WDR-
Fernsehen aufgezeichnet. Im August zeigte der WDR den Auftritt der beliebten Kabarettistin, selber jeck?
der bei seiner Austrrahlung an einem Samstagabend eine hohe Einschaltquote erreichte. KÜHNE: Für selber jeck hab´ ich gar keine
Zeit. Meine Session begann dieses Jahr am
2.11., geht über die Weihnachtsauftritte, und
Großes! Also natürlich freut man sich auch Und Rotwein, das ist überhaupt nicht mein ab 3.1. ist Karneval zu 100 %. Bis Karne-
über ´nen Preis, aber kein Mensch kauft ´ne Ding. Eigentlich gar kein Alkohol … und valssonntag geht’s Schlag auf Schlag. Ab Ro-
Karte von mir, weil ich irgend ´nen Preis ge- wenn, dann ´nen kleinen Likör. Aber kein senmontag schlaf ich nur noch. Selbst den
wonnen hab. Wein oder Bier und sowas. Ich muss die Tex- Zug in Xanten kann ich nur gebremst miter-
te behalten, Alkohol würde da bestimmt leben, weil ich abends noch zwei Termine
KK: Ihr Solo-Programm „Wie war das nicht bei helfen. Aber sich selbst später dann habe.
no(ch)rmal?“ wurde im Frühjahr in im TV zu sehen, ist schon hoch emotional.
Rheinberg aufgezeichnet und Ende Tatsächlich war die Einschaltquote für einen KK: Die Mädchensitzung aus Köln,
August an einem Samstag im Samstag im Sommer enorm hoch, denn das die im ZDF läuft, ist ein echtes Karne-
WDR-Fernsehen gezeigt. Haben Sie Wetter war gut, viele hatten noch Urlaub, vals-Highlight? Sind sie 2020 wieder
sich Ihren eigenen Auftritt zu Hause wir waren alle damit sehr zufrieden. Als Fazit dabei? Gibt es Events/ein Publikum,
auf der Couch bei einem Glas Rot- kann man sagen, es gibt ein paar Auftritte bei denen es besonders viel Spaß
wein angesehen? Wie waren die Ein- mehr, außerhalb von NRW und dem Be- macht?
schaltquoten? kanntheitsgrad hat‘s gut getan. KÜHNE: Ja, ich darf wieder ran. Die Mä-
KÜHNE: (lacht) Selber schauen, leider nein, dels sind schon der Wahnsinn dort. Die fei-
selbst ich musste auf das gute alte „Aufneh- KK: Ihr gelernter Beruf ist Schriftset- ern einen von der ersten Minute an. Aber
men“ vertrauen, denn ich stand an dem zerin. Seit wann ist die Bühne Ihr Voll- besonders viel Spaß macht es mir immer,
Abend in Aldekerk mit meinem neuen Solo zeitjob, und ist das Ihr Traumjob? wenn die Leute im Saal Bock haben auf
auf der Bühne. Meine Mutter hat die Veran- KÜHNE: Ich hab´ als Kind schon plattdeut- Rede, respektvoll auch zuhören und wenn sie
staltung am Ende Ruckzuck verlassen, um sches Theater gespielt, die Bühne war immer Spaß wollen. Da ist es egal, ob es der Gürze-
die andere Show im Fernsehen zu sehen. mein Leben und mein Traum - habe aber nich mit 1200 Leuten ist, oder die ganz klei-
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